Die chinesische Kultur hat in ihrer Geschichte ein Medizinsystem entwickelt, dessen Wurzeln bis in das 2. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung zurückreichen. Es handelt sich dabei um eine naturkundliche Erfahrungsmedizin mit einer weitgehend ungebrochenen Tradition der mündlichen und schriftlichen Überlieferung. Vereine und Fachverbände wie die Arbeitsgemeinschaft für klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin (AGTCM e.V.) haben sich ihrer Förderung und der Qualitätssicherung verschrieben und bilden in Zusammenarbeit mit Kooperationsschulen TherapeutInnen auf einem in Deutschland einzigartigem und international anerkanntem Niveau aus.
Als »Natur- und Erfahrungsmedizin« leitet die Traditionelle Chinesische Medizin ihr Wissen aus der Beobachtung der Natur und ihrer Gesetze ab. Grundlegend sind dabei einige Prinzipien, die der chinesischen Kultur und damit auch der Medizin die Basis verleihen.
Dieses Grundprinzip beschreibt die Verhältnisse der Dinge zueinander. Dabei ist YIN das Materielle, das Passive und das Ruhende. YANG ist das Energetische, das Aktive und das Bewegte. Für die Gesundheit ist es wichtig, dass YIN und YANG in angemessenem Verhältnis zueinander stehen. Ist dieses Verhältnis gestört, ist der Einklang mit der Natur nicht gegeben und Krankheit ist die Folge. YIN und YANG in Einklang zu bringen schafft Gesundheit.
QI lässt sich an ehesten mit dem Begriff »Lebenskraft« übersetzen. Alles Leben erfordert den Fluß von QI. Fließt das QI harmonisch und in den richtigen Bahnen herrscht Gesundheit. Fließt es zu schnell, zu langsam, ist es erschöpft oder in grenzüberschreitender Fülle entsteht Krankheit. Die Akupunktur nimmt regulierenden Einfluß auf das Fließsystem des Qi.
Betrachtet man die Zyklen der Natur wie sie sich im Laufe eines Tages, den Jahreszeiten oder den Lebensabschnitten eines Menschen zeigen, so lassen sich daraus Schlüsse auf die Entstehung und den Verlauf von Krankheiten ziehen.
Aus diesen Prinzipien leitet die Traditionelle Chinesische Medizin eine Systematik der Gesundheit und Krankheit ab und ermöglicht Symptome und Erkrankungen eines Patienten einzuordnen.
Zentrale Elemente sind eine sehr umfassende Befragung sowie Puls- und Zungendiagnose. Pulsschlag und Zungenbild werden dabei als Spiegelung des Gesamtzustandes des Patienten betrachtet und bewertet. Das ausführliche Erstgespräch wird neben den akuten und chronischen Symptomen die familiären Disposition, die Grundkostitution, das Ernährungsverhalten sowie eventuell belastenden Emotionen und Umweltfaktoren abfragen. Die Traditionelle Chinesische Medizin verfährt dabei nach ganzheitlichen Gesichtspunkten. Symptome werden nicht nur als Alarmsignale einzelner Teile des Körpers begriffen, sondern als Hinweise auf ein Ungleichgewicht des ganzen Organismus.
Ziel der Therapie ist es, ein festgestelltes Ungleichgewicht wieder auszugleichen. Dies geschieht durch:
Die Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V. (www.agtcm.de) setzt sich in Deutschland für einen guten Ausbildungsstandard in allen Teilbereichen der Chinesischen Medizin ein.